Auf der Suche nach schönen Bildern bist Du auf diese Seite gestoßen. Vielleicht durch Zufall, vielleicht mit Absicht. Wir verurteilen Dich nicht deswegen, wir möchten nur kurz Deine Aufmerksamkeit.
Freiheit ist ein wertvolles Gut, sexuelle Freiheit ebenfalls. Doch Freiheit bedeutet auch Verantwortung. Bist Du bereit, Verantwortung zu übernehmen?
25% aller Suchanfragen haben Pornografie als Ziel, Du bist also nicht allein.
35% des weltweiten Datenverkehrs hat pornografische und sexuelle Inhalte. Davon wiederum belegt Deutschland mit 12 bis 13% den ersten Platz. Herzlichen Glückwunsch! Make love not war!
Die Umsätze der Pornoindustrie werden auf 4.6 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Viel Geld, das die Leute dafür ausgeben. Viel Geld, das an anderer Stelle besser ausgegeben wäre.
BEGRÜNDUNG
[...]
Es geht hier um die gesellschaftliche Macht des Mannes und seine Kontrolle über die weibliche Sexualität. Diese Macht und Kontrolle haben sich im Verlauf der Jahrtausende entwickelt aber nicht im Wesentlichen verändert. Vor diesem Hintergrund sollten wir die aktuelle Debatte in der EU über Sexsklavenhandel und eine immer aggressiver werdende Vermarktung des weiblichen Körpers in der Pornografie und in der Werbung verfolgen.
Verschiedenste Maßnahmen wurden verabschiedet und werden nun allmählich in die Tat umgesetzt, um Frauen zu warnen und zu schützen. Eine entschiedene Vorgehensweise gegen die Nachfragerseite hat es jedoch nur selten gegeben. Die Berichterstatterin ist überzeugt davon, dass es zu keinen positiven Veränderungen kommen kann, wenn dies nicht in Angriff genommen wird, und verfolgt mit diesem Bericht die Absicht, einen Faktor, der auf der Nachfragerseite eine aktive Rolle spielt, näher zu beleuchten, nämlich die Sexindustrie. Ein anderer Faktor, dem auf Nachfragerseite eine verantwortliche Rolle zufüllt, ist natürlich der Kunde/Konsument - der Mann.
DEFINITION DER SEXINDUSTRIE: Tätigkeiten, die darauf abzielen auf legale oder illegale Weise sexuelle Dienste/Produkte in organisierter Form zu vermarkten und/oder zu verkaufen und Menschen – ob Kinder, Frauen oder Männer – zu Profitzwecken sexuell auszubeuten [1].
Unter diese Ausnutzung fällt auch [...]das Betreiben von [...]Pornografie und Erotikmessen.
Bei den Hauptakteuren auf dem Sexmarkt gilt das Interesse vorrangig dem Verkäufer (eine Frau), während der Käufer (ein Mann) für gewöhnlich völlig anonym bleibt.
Zum Sexmarkt gehören auch Profiteure, nämlich Personen [...]
– die Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Filme erzeugen, verteilen, verkaufen oder dafür werben, in denen Gedankengut und Vorstellungen verbreitet werden, die unmittelbar fördernd für den Sexhandel sind [...] sowie die Sexindustrie selbst[2].
Dazu können auch Portal-Betreiber, Besitzer von Sexseiten, die pornografische Branche, Eskortfirmen, Netzzuhälter, Akteure im Waren- und Dienstleistungsbereich und Organisationen mit wirtschaftlichen Interessen gezählt werden[3].
DIE GLOBALISIERUNG der Wirtschaft bedeutet auch eine Globalisierung des Sexsklavenhandels und der Sexindustrie. Schätzungen zufolge liegen die jährlichen Umsatzzahlen der illegalen Sexindustrie höher als das gesamte Militärbudget weltweit (5-7 Billiarden $). Etwa 4 Millionen Menschen, vor allem Mädchen und Frauen, so Berechnungen der UN, werden jährlich innerhalb und zwischen den einzelnen Ländern zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung gehandelt.
In den vergangenen Jahren haben mehrere Mitgliedstaaten kapituliert und statt einer Bekämpfung dieser Ausbeutung des Menschen die bestehenden Verhältnisse akzeptiert und durch die Legalisierung und die Regulierung der Prostitution dazu beigetragen, dass Tätigkeiten, die zuvor als kriminell galten, nun zu den legalen wirtschaftlichen Bereichen zählen. Die Mitgliedstaaten werden somit zu einem Teil der Sexindustrie, aber auch zu Nutznießern des Marktes.
Nach Auffassung vieler Entscheidungsträger sollte durch diese Maßnahmen die Stigmatisierung der ausgebeuteten Personen vermindert und Prostitution und sexuelle Ausbeutung verringert werden, jedoch deutet alles darauf hin, dass das Gegenteil der Fall ist.
Sobald eine bestimmte Art der Ausbeutung legal und gesellschaftsfähig wird, nimmt das Phänomen zu und der Umfang der illegalen Tätigkeiten ebenso. Legalisierung und Regulierung bewirken lediglich, dass auch die Akzeptanz der sexuellen Ausbeutung innerhalb der Gesellschaft zunimmt.
Im Jahr 1996 wurde mit Entsetzen festgestellt, dass ca. 500.000 Personen jährlich illegal in die Mitgliedstaaten der EU eingeschleust wurden. Die Mehrzahl von ihnen, bis zu 90 %, wird mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung eingeführt.
Die EU bekämpft heutzutage mit zwei Rahmengesetzen den Menschenhandel.
Eines, das die gesamte Handelskette kriminalisiert -außer den Kunden- und ein zweites, das dem Opfer eines Verbrechens die Möglichkeit zu einer vorübergehenden Aufenthaltserlaubnis gibt, sofern sie einverstanden sind, gegen die für ihre Ausbeutung Verantwortlichen auszusagen.
Die UN hat in einem Zusatzprotokoll zur Konvention gegen internationale Kriminalität die
Möglichkeit einer internationalen Zusammenarbeit über die nationalen Gesetzgebungen vorgesehen[4].
Der Begriff „PORNOGRAFIE“ geht auf die griechischen Wörter „porno“ und „graphos“ zurück, d.h., „weibliche Gefangene“, über die „geschrieben wird“ oder die „beschrieben werden“.
Heutzutage wird der Begriff oft benutzt für die Beschreibung des „erotischen Leben des
Menschen“ in Worten und Bildern[5].
Die Produktion von Pornografie ist heute ein milliardenschweres Geschäft, das in der ganzen Welt in den unterschiedlichsten Ausprägungen zu finden ist. Es ist eine bekannte Tatsache, dass dieser Teil der Industrie eine der treibendsten Kräfte bei der Entwicklung des Internets war, insbesondere deshalb, weil es den Bedürfnissen der Pornokonsumenten bezüglich Diskretion und Sicherheit bei der Bezahlung des Materials entgegenkam. Die am häufigsten eingegebenen Suchworte hängen mit Sex und Pornografie zusammen.
Ein Porno ist mit seinen stereotypen Geschlechterrollen und einer konservativen und sogar falschen Betrachtungsweise der weiblichen bzw. männlichen Sexualität sexistisch. Für gewöhnlich ist auch eine Erniedrigung aufgrund ethnischer Herkunft zu beobachten, manchmal ein direkter rassistischer Inhalt. Die Verknüpfung von Macht und Unterdrückung mit Sexualität zeigt auf anschauliche Weise, wer die Macht innehat.
70% von 252 Millionen £, die europäische Internetbenutzer im Jahr 2001 im Netz ausgegeben haben, gingen an Seiten mit pornografischem Inhalt[6].
IM INTERNET findet man sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Bilder und Filmausschnitte. Pornounternehmen stellen alles her – von einfachen Filmen und Zeitschriften bis hin zu DVD- Filmen und CD-Roms, in denen der Nutzer selbst über die Entwicklung der Handlung bestimmen kann.
Im Netz kann sich der Surfer völlig anonym fühlen und sogar eine andere Identität annehmen.
[...]
Es lässt sich ein starker Anstieg an Pornografie mit Gewaltbezug beobachten:
– fistfucking
– Folterbilder (Personen, die gefesselt sind, werden ausgepeitscht oder auf
verschiedenste Weise gefoltert)
– Vergewaltigungen (die oft als authentisch bezeichnet werden)
– Kinderpornografie (verschiedene Formen von sexuellen Übergriffen auf Kinder)
– Nekrofilie und Bestialität (Bilder von sexuellen Kontakten mit Verstorbenen)
– Mord und Zerstückelung von Körpern ( in sexuellem Kontext)
– Kriegsbezogene Unglücke (auf Sexseiten dargestellt)
– Tierpornografie (Abbildung von sexuellen Kontakten zwischen Menschen und Tieren)
– Exkremente (Bilder von Kot und Urin in sexuellem Kontext)
– Föten (Bilder von beschädigten und toten Föten, die in einem sexuellen Kontext
dargestellt werden)[7].
Um die Pornografie im großen Stil allgemein zu verbreiten, gibt es neue Seiten, auf denen Pornos als etwas Smartes und Unterhaltsames für Menschen mit Bildung und Zeitgeist dargestellt werden.
Die Homepage der Stockholmer Kommune[8] und eine vom Informationsdienst der EU[9] einst eingerichtete Seite sind zwei Beispiele für Domänennamen, die von pornografischen Firmen einfach übernommen wurden, so dass man, anstatt an die gesuchten Informationen zu gelangen, in der Welt der Pornografie landet. [...]
In Softpornos ist es meist eine Person, die sich in einer sensuellen oder erotischen Pose darstellt. Dabei gibt es sexuelle Codes und Assoziationen. Dieses Bild, das sehr häufig in der
WERBUNG anzutreffen ist, stößt auf Akzeptanz. Es bedeutetet eine Sexualisierung des Konsums, während die härtere Pornografie den Konsum der Sexualität bedeutet. Die Kategorisierung seitens der Medien, nach der es sich bei den Zuschauern in erster Linie um sexuelle Wesen handelt, bekommt eine immer größere Bedeutung für den Inhalt und seine Publikumsausrichtung. Sowohl Zeitungen als auch Waren, die erotische Bilder enthalten, werden auch an Frauen verkauft.[10]
TV-Gesellschaften produzieren und senden Programme, die Pornografie beinhalten und die Prostitution verharmlosen, und die bisweilen direkt mit Pornodarstellern produziert wurden. Dies trägt natürlich zu einer Legitimierung der Pornografie bei, indem sie zur „Unterhaltung“
wird.
[...]
Wir danken Dir für Deine Aufmerksamkeit!
1 Hauptquelle: D Hughes, Universität Rhode Island.
2 SA Månsson, Universität Göteborg.
3 Peter Söderlind, RFSU ,2003.
4 http://www.uncjin.org/Documents/Conventions/dcatoc/final_documents_2/convention_eng.pdf.
5 C. Heuman, Lunds universitet, maj 1999.
6 SA Månsson m fl 2001.
7 RT Bjornbeck& tA Ejven, norska polishögskolan 97/98.
10 Bericht der Konferenz zum Thema „Sexmacht in Nordischen Ländern“, („Könsmakt i Norden“), Oslo 2003.
Gia